Annaberg-Buchholz. Die demografische Entwicklung in Deutschland, in Sachsen und speziell im Erzgebirge weist auf eine zunehmend alternde Gesellschaft hin, und damit auf einen enorm ansteigenden Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren im Bereich sozialer und Pflegeberufe.

Besonders als Altenpfleger bzw. Gesundheits- und Krankenpfleger, sowie im Erzieherberuf werden gegenwärtig auf dem Arbeitsmarkt händeringend Fachkräfte gesucht. Gute Chancen auf Beschäftigung werden zudem angehenden Physiotherapeuten bescheinigt.



Dementsprechend hoch war auch am Samstag , dem 14. März 2015, das Interesse zum Tag der offenen Tür bei den Freien Schulen Annaberg der ASG mbH in der Scheibnerstraße. Zahlreiche Besucher informierten sich zu den verschiedenen Bildungsangeboten in den Bereichen Pflege, Soziales und Physiotherapie. Dabei hatten Azubis und Lehrerschaft in allen Fachbereichen ein abwechslungsreiches, informatives Programm zusammengestellt, so dass sich jeder ein umfassendes Bild verschaffen konnte.

So hatten sich die angehenden Erzieher beispielsweise ein ausgesprochen wichtiges Thema auf die Fahnen geschrieben. Neben allgemeinen Informationen zu ihrer Ausbildung stellten sie ein beabsichtigtes Projekt zur Drogen- und Suchtprävention vor.
„Dieses Thema ist zur Zeit allgegenwärtig, was uns aufhorchen und aktiv werden ließ“, berichten die Schüler im 2. Ausbildungsjahr, Ina Ficker, Peggy Oelmann und Michael Burgold. „Hierzu hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung das Projekt ‚Kinder stark machen‘ gestartet. Durch diese Kampagne sollen die Kleinen schon früh gestärkt werden, damit sie später von sich aus nein zu Suchtmitteln sagen können. Unser Ziel ist es, Kinder präventiv zu stärken, ihnen alternative Beschäftigungsangebote zu unterbreiten, so dass sie sich selbstbewusst entwickeln können und sich wertgeschätzt fühlen.“

In diesem Rahmen wartete zudem der Fachbereich Physiotherapie mit einem besonderen Angebot auf. Im Übungsraum konnten sich große und kleine Besucher aktiv an einem sportlichen Parcours zum Thema Suchtvorbeugung im Alltag beteiligen.
„Erfolgreiche Suchtvorbeugung ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die am besten gelingt, wenn viele Akteure zusammenarbeiten. Da sind neben Eltern auch Institutionen wie Kita, Schule oder Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit gefragt – Gelegenheit auch für angehende Erzieher oder Sozialassistenten, sich in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu engagieren“, erklärt Antje Hoffmann, Lehrerin an den Freien Schulen Annaberg. „Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz zum Tag der offenen Tür an unserer Ausbildungseinrichtung, insbesondere in den Vormittagsstunden. Erfreulich war vor allem, dass das Interesse in allen Bereichen ausgewogen ist.“

Ein Fazit, welches auch Dorothea Beuthner bestätigen kann. Die Medizinpädagogin informierte Besucher zu den Berufen Altenpfleger und Krankenpflegehelfer, eine Ausbildung, die bereits mit dem Hauptschulabschluss ergriffen werden kann. „Bei unseren Einstellungsgesprächen kommt es weniger auf gute Noten in Mathe an. Vielmehr stehen menschliche Qualitäten im Vordergrund. Das Schöne an den Pflegeberufen ist, dass das Einsatzgebiet sehr breit gefächert ist und Chancen der Weiterbildung bestehen. Außerdem gibt es bei uns die Möglichkeit der Fortbildung zum Betreuungsassistenten, ein zehnwöchiger Kurzlehrgang, über den schon manch einer seine Liebe zum Pflegeberuf entdeckte.“

Gegenwärtig kann man sich bei den Freien Schulen Annaberg der ASG mbH in der Scheibnerstraße für einen Ausbildungsplatz als Erzieher, Sozialassistent, Physiotherapeut, Altenpfleger oder Krankenpflegehelfer bewerben. Wer Fragen hat, kann sich auch gern telefonisch unter 03733/ 185412 bzw. im Internet unter www.freue-schulen-annaberg.de informieren.

(Andre Kaiser, Wochenspiegel)