Ein nicht unerheblicher Teil von Schulabgängern, die einen Haupt- oder Realschulabschluss besitzen, beginnt nach ihrer Oberschulzeit eine sogenannte vollzeitschulische Berufsausbildung. Diese Variante ist die Alternative zur sonst üblichen dualen Ausbildung, bei der der Azubi einen Vertrag mit einem für die Praxisausbildung zuständigen Unternehmen hat und lediglich für den theoretischen Unterricht eine Berufsschule besucht.

Vollzeitschulische Ausbildung dagegen findet in der Regel hauptsächlich an einer Berufsfachschule statt. Es gibt sie nur für ganz bestimmte Berufe, wie zum Beispiel in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Pflege.

Derzeit kann man sich bei den Freien Schulen Annaberg für eine schulische Ausbildung zum staatlich geprüften Sozialassistenten, Altenpfleger oder Krankenpflegehelfer bewerben. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um sogenannte „Engpassberufe“. Das heißt, hier ist das derzeitige Arbeitsplatzangebot größer als die entsprechende Bewerberzahl. In diesen Berufen wird also entweder bereits jetzt schon händeringend Nachwuchs gesucht oder ein personeller Engpass für die nächsten Jahre erwartet.

Bezüglich ihrer Wertigkeit wird die rein schulische Ausbildung mit der dualen Ausbildung als ebenbürtig angesehen. Ihre Durchführung liegt in der Verantwortung des Trägers, also des Bundeslandes und der jeweiligen Schule.

Anders als bei der dualen Ausbildung werden am Lernort Berufsfachschule sowohl theoretische als auch praktische Inhalte vermittelt. Dabei werden in den einzelnen Fachkabinetten berufliche Situationen, wie sie in der Praxis auftreten könnten, bearbeitet. Daneben durchläuft der Auszubildende mehrere mehrwöchige Praktika in unterschiedlichen Firmen oder Einrichtungen. Hier trifft er auf reale Handlungssituationen, in denen er sein vorher erprobtes Wissen und Können anwenden kann.
Die Freien Schulen Annaberg verfügen über eine Reihe ausgewählter Kooperationspartner, die die Ausbildung in den praktischen Einrichtungen durch hervorragende Arbeit unterstützen. Damit die Verzahnung von Theorie und Praxis gut funktioniert, werden regelmäßige Mentorenanleitungen seitens der Berufsfachschule bzw. Fachschule durchgeführt. Hier werden inhaltliche sowie pädagogische Aspekte der Ausbildung besprochen und ausgewertet. Mit dem Wechsel in verschiedene Praxiseinrichtungen wird dem Schüler ein breiter Einblick ermöglicht.

Die jeweils längeren Ausbildungsabschnitte an der Berufsfachschule sorgen dafür, dass sich ein gefestigtes Klassengefüge ergibt, in welchem Schüler sich erfahrungsgemäß gut aufgehoben und integriert fühlen. Gemeinsames soziales Lernen wird als angenehme Situation in der Ausbildung wahrgenommen.
Nach einer Dauer von 2 bis 3 Jahren schließt man mit einem vollwertigen Berufsabschluss ab.

Voraussetzung für eine schulische Ausbildung ist ein Realschulabschluss, für die Ausbildung zum Krankenpflegehelfer kann man sich bei entsprechender persönlicher Eignung auch mit Hauptschulabschluss bewerben. Sind die Ausbildungsergebnisse entsprechend, so ist sogar eine Zuerkennung des Realschulabschlusses möglich.
Abschlüsse einer Berufsfachschule berechtigen dann wiederum zur Aufnahme einer Ausbildung an Fachschulen. So führt der Weg zu einer Fachschulausbildung zum Erzieher in der Regel über eine schulische Ausbildung zum Sozialassistenten.

Im Gegensatz zur dualen erhält man bei der schulischen Ausbildung keine Ausbildungsvergütung. Der Schulträger erhebt in der Regel ein Schulgeld. Hierfür können Schüler jedoch einen eventuellen BAföG-Anspruch prüfen lassen, der - anders als bei einem Studium - nicht rückzahlungspflichtig ist.

Bewerbungen für das nächste Schuljahr werden jederzeit entgegen genommen.